Kokos, Zucker und ein bitterer Nachgeschmack: Die Wahrheit hinter dem Bounty-Riegel

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein / Clips

Ich habe die Dinger in meiner Kindheit und auch frühen Zeit als Student wirklich geliebt, aber erst jetzt hinterfragt man Dinge, besonders die man täglich konsumiert. Zum Beispiel was eigentlich in so einem Bounty-Riegel steckt? Ich (und ich bin mir sicher einige von euch auch) hab das immer so als saftige Kokosbombe im Kopf gehabt, mit einem schönen Schokouberzug. Aber neulich hab ich mir das ZDFbesseresser-Video von Sebastian Lege angeschaut, und das hat mir echt die Augen geöffnet. Da sieht man mal, was tatsächlich in einem Bounty drin ist und ich sag’s euch, da steckt mehr (oder weniger?) dahinter, als man denkt.

Sebastian baut im Video quasi seine eigene kleine Schokofabrik nach und zeigt, wie die Produktion von so einem Riegel funktioniert. Da fängt alles natürlich mit der Kokosnuss an oder, naja, zumindest fast. Es wird keine frische Kokosnuss verwendet, wie ich mir das immer vorgestellt hab. Stattdessen sind es getrocknete Kokosraspeln, die dann durch eine Menge raffinierter Tricks super saftig gemacht werden. Sebastian haut da wirklich alles rein: Haushaltszucker, Glukosesirup, Milchzucker, drei Zuckersorten, damit auch ja die richtige Konsistenz und Süße erreicht wird. Und als ob das noch nicht genug wär, kommt dann noch Glycerin dazu, das den Riegel schön feucht hält. Glycerin! Das gleiche Zeug, das auch als Frostschutzmittel genutzt wird. Klingt nicht unbedingt appetitlich, oder? Aber hey, dafür bleibt’s wenigstens schön saftig.

Der Riegel selbst hat dann echt viele Kalorien, fast so viel wie eine kleine Portion Pommes. Macht Sinn, wenn man bedenkt, dass der Großteil aus Zucker und Fett besteht. Im Video zeigt Sebastian dann auch die Maschine, die alles schön in Form bringt und mit Schokolade überzieht. Das läuft vollautomatisch ab, und ja, irgendwie schaut’s schon cool aus, wenn die Riegel da so am Band entlang gleiten und in ihre Schokoschicht getaucht werden. Da kriegt man direkt wieder Lust auf einen Bounty… oder? Zumindest für nen kurzen Moment.

Aber dann kam der Teil im Video, der mich echt zum Nachdenken gebracht hat. Sebastian war nämlich auch auf den Philippinen unterwegs, um zu sehen, wie die Kokosnüsse geerntet werden. Und da hab ich echt gemerkt, wie krass ungerecht das Ganze ist. Die Bauern, die da mit händischer Arbeit über 500 Nüsse am Tag ernten, kriegen gerade mal 8 Cent pro Nuss. Das heißt, an einem guten Tag, wenn alles passt, verdienen sie ungefähr 40 Euro. Dafür riskieren sie ihre Gesundheit, haben keine Krankenversicherung und müssen die Nüsse auch noch weiterverarbeiten. Und dann seh ich diesen Bounty-Riegel im Supermarkt für 1,50 € liegen… Irgendwie fühlt sich das einfach falsch an.

Ich mein, ich hab ja gewusst, dass die Lebensmittelindustrie nicht gerade fair ist, aber wenn man das so direkt sieht, dann trifft es einen doch irgendwie anders. Die Konzerne wie Mars, denen Bounty gehört, machen jedes Jahr Milliarden an Umsatz, während die Bauern kaum über die Runden kommen. Vielleicht sollten wir alle ein bisschen bewusster überlegen, was wir da kaufen. Klar, so ein Bounty schmeckt lecker, aber vielleicht ist es jetzt auch mal Zeit, weniger von diesen ganzen Snacks zu essen. Nicht nur für die Gesundheit, sondern auch, weil hinter dem süßen Geschmack ne ganze Menge Bitteres steckt.

Ich will hier jetzt auch nicht predigen oder so. Am Ende muss es jeder selbst wissen. Aber ich hab für mich beschlossen, dass ich beim nächsten Einkauf vielleicht doch lieber zu was anderem greife. Vielleicht hilft uns allen ein bisschen weniger Zucker und ein bisschen mehr Fairness, oder?

Aja, bevor ich es vergessen, hier die Sendung dazu: