Ich bin heute über ein Video vom Kanal „DRIVE“ gestolpert und denke, dass ich das mit euch sharen will. Thema: F1-Fahrer, die ihre Karriere selbst ruiniert haben. Und ja, das is so ein Rabbit Hole, wo man ganz schnell drin hängt. Aber ja, wenn du jetzt kein F1 Fan bist, wohl eher ein weniger spannender Blogpost für dich.
Einer der Namen, die im Video vorkommen, hat mir immer besonders weh getan: Jacques Villeneuve. Ich mein, der Typ war doch mal Weltmeister. 1997, frisch aus der IndyCar-Serie rüber in die Formel 1 und sofort einer der ganz Großen. Gleich in seiner ersten Saison vier Grand Prix gewonnen und dann im zweiten Jahr sogar den Titel geholt. Gegen niemand Geringeren als Michael Schumacher! Ich kann mich noch allzu gut an die Saison damals erinnern. Auch an das Skandalrennen am Ende. Da denkt man sich: „So, das wird einer von den ganz Großen.“
Aber dann. Kommt halt der Teil, wo’s echt bitter wird. Nach seinem WM-Titel ging’s stetig bergab. Anfangs noch irgendwie respektabel. Fünfter in der nächsten Saison. Aber dann hat er einen richtig schlechten Move gemacht: Er ist zum Team BAR gewechselt. Und dort? Nichts. Null Punkte. Einfach 21. in der Gesamtwertung. Ich hab das damals live verfolgt und konnte’s kaum glauben. Da wechselt jemand, der grad noch Weltmeister war, in ein Team, das absolut nix zustande bringt.
Und es is nicht besser geworden. Statt irgendwann wieder aufzublühen, hat Villeneuve weiter abgebaut. Von Team zu Team geschubst, nur zwei Podiumsplätze in sieben Jahren, und irgendwann haben sie ihn einfach aussortiert. Es war wirklich schwer, das mitanzusehen. Irgendwann hast du gemerkt: Der glaubt selber nicht mehr dran.
Und dann waren da noch diese Aussagen, die er später rausgehauen hat. Gegen andere Fahrer schießen, über Kimi Raikkönen herziehen, Daniel Ricciardo runtermachen und das in einer Zeit, wo er selbst nix mehr geleistet hat. Da verliert man halt auch den Respekt.
Das DRIVE-Video bringt’s eigentlich ganz gut auf den Punkt: Villeneuve hat zu früh gepiekt und nie wirklich zurückgefunden. Und das tut weh. Weil man weiß, was er mal draufhatte. Es is wie wenn du einem alten Rockstar zuschaust, wie er in einer leeren Bar spielt und noch immer glaubt, er wär Headliner beim Nova Rock.
Aber hey, vielleicht is das genau das, was uns so fasziniert an diesen Stories: Wie nahe Triumph und Scheitern beieinander liegen. Und wie viel ein einziger schlechter Entscheid ausmachen kann.
Was bleibt, ist die Erinnerung an einen Fahrer, der ganz oben war und trotzdem alles verspielt hat. Vielleicht sollten wir uns öfter fragen: Wann is der richtige Moment, um loszulassen, statt zu glauben, man kann noch mal ganz oben mitspielen?