Vom echten Leben weit entfernt – der wirklich absurde Alltag der Influencer

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Man scrollt durch TikTok oder YouTube, lässt sich ein bisschen berieseln und dann BAM! Da sitzt jemand allen Ernstes vor der Kamera und jammert, wie unfassbar anstrengend sein Tag als Influencer war. Srsly? Man musste ja schließlich ein Outfit aussuchen, einen Winkel fürs perfekte Foto finden und nebenbei noch einen Hund Gassi führen. Unvorstellbar, oder?

Sashka hat genau darüber in ihrem letzten Video gesprochen und ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Influencer den Realitätscheck völlig verliert, aber jedes Mal ist es aufs Neue absurd. Während die meisten von uns in der Früh aufstehen, in die Arbeit fahren, Überstunden schieben und sich mit echten Problemen herumschlagen, kämpfen manche Influencer mit der unfassbaren Last, PR-Pakete auszupacken und sich beim Weinen zu filmen. Es ist wirklich hart.

Ich versteh’s ja. Social Media ist schnelllebig, man muss ständig liefern, sonst spuckt einen der Algorithmus aus. Aber seien wir uns ehrlich: Es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen „stressig“ und „hart“. Stressig kann es auch sein, sich ein Halloweenkostüm in letzter Sekunde zu besorgen. Hart ist es, wenn man als Krankenschwester eine 12-Stunden-Schicht schiebt oder als Bauarbeiter bei 35 Grad auf der Baustelle steht. Aber auf Instagram muss man ja immer ein bisschen dramatischer sein, sonst gibt’s keine Klicks, keine Shares, keine Engagement-Rate.

Ich finde es spannend, wie viele Influencer eine riesige Rechtfertigungswelle lostreten, wenn jemand ihren „Job“ in Frage stellt. Da werden dann aufwendig geschnittene Videos produziert, in denen sie erklären, dass es ja doch so viel Arbeit sei, Content zu drehen, zu schneiden, Hashtags zu setzen und nicht zu vergessen, die Werbekooperationen zu verhandeln. Sicher, es steckt Zeit und Energie dahinter, aber lasst uns nicht so tun, als wäre das ein Knochenjob.

Das Problem ist: Irgendwann gibt es keine Grenzen mehr zwischen Show und Realität. Emotionen werden inszeniert, Meinungen übertrieben, Dramen für Klicks ausgeschlachtet. Ein Influencer verkauft sich selbst und das in einer Welt, in der Aufmerksamkeit die wichtigste Währung ist. Wer polarisieren kann, gewinnt. Ob mit Luxusartikeln, inszenierten Tränen oder absichtlichen Skandalen- Hauptsache, man bleibt im Gespräch.

Ich verstehe, warum viele junge Menschen Influencer werden wollen. Es sieht einfach aus, es scheint schnell Geld zu bringen, und die Versuchung, von PR-Paketen, gesponserten Reisen und Markenkooperationen zu leben, ist groß. Die Wahrheit ist aber: Für die meisten bleibt es ein Glücksspiel. Ohne Plan B, ohne Ausbildung oder Qualifikation kann es ganz schnell vorbei sein, wenn der Hype nachlässt. Und das ist dann wirklich hart.

Also, nächstes Mal, wenn euch jemand auf TikTok erzählt, dass das Leben als Influencer so unendlich anstrengend ist. Denkt an die Menschen, die wirklich hart arbeiten. Vielleicht brauchen nicht wir einen Realitätscheck, sondern sie.