Es geht in die letzte Staffel von Cobra Kai

Ich muss zugeben, dass ich anfangs nie ein großer Fan von „Cobra Kai“ war. Ich hab die Serie am Schirm gehabt, aber zum Ansehen hat es mich Anfangs nicht motiviert. Es hat erst alles damit angefangen, dass ein paar Freunde aus den USA mich besucht haben und uns an einem verregneten Abend überredet haben, die Serie zu starten. Anfänglich skeptisch, hat mich die Rivalität zwischen Johnny Lawrence und Daniel LaRusso dann doch schnell gefesselt. Besonders Johnny, gespielt von William Zabka, fand ich richtig sympathisch. Ich wollte einfach, dass er endlich mal Erfolg hat – so ein cooler Typ.

Fast forward to today, nämlich zur sechsten und letzten Staffel. Die Macher haben sich ja wirklich ins Zeug gelegt, uns Fans ein würdiges Finale zu liefern. Aber ganz ehrlich, es zieht sich. Aber so richtig. Die ersten Folgen sind irgendwie langweilig. Die großen Bösewichte sind weg (bzw abgearbeitet) und stattdessen bekommen wir mehr Hintergrundgeschichten von Charakteren, die mich nicht wirklich interessieren. „Friedliche Zeiten im Tal“ – passt irgendwie. Es passiert einfach nichts. Gähn, Gähn.

Die Konflikte zwischen den Charakteren wiederholen sich, und einige der Schauspieler sind mittlerweile so alt, dass sie ihre Rollen kaum noch glaubwürdig verkörpern können. Es fühlt sich an, als würde die Serie einfach nicht enden wollen. Auch diese fünf zusätzlichen Folgen hätten sie sich echt sparen können.

Aber ich verstehe schon, warum Netflix das macht. Die Serie ist billig zu produzieren und hat immer noch eine treue Fangemeinde. Wirtschaftlich macht das sicher Sinn. Doch als Fan, der von Anfang an dabei war, hätte ich mir gewünscht, dass sie es entweder kürzer und knackiger gemacht hätten oder gleich zum großen Sekai Taikai Kampf übergegangen wären. Das wäre ein würdiger Abschluss gewesen.

Das heißt nicht, dass es keine guten Momente gibt. Besonders die Szenen mit Zabka und Macchio haben mich immer noch zum Lachen gebracht. Aber die jungen Schauspieler tragen kaum noch zur Serie bei. Die meisten von ihnen wirken einfach wie Laiendarsteller oder deplatziert, weil gar nicht in Form. Das fette Moppelchen Mary Matilyn Mouser konnte ich die Rolle als Karate Ass gar nicht mehr abnehmen. Die will zu einem Karate Turnier? Seriously? Eher zum Donut Wettessen, so wie die in die Breite gegangen ist.

Die dreigeteilte Staffel ist ein kleiner Happen, der die eigentlich Hauptspeise nur herauszögert. Man wartet einfach nur auf das große Finale, das hoffentlich alle Erwartungen erfüllen wird. Der repetitive Faktor zeigt einfach, dass es Zeit wird, „Cobra Kai“ endlich abzuschließen. Vielleicht hätte die Serie ein früheres Ende verdient, aber wir bleiben alle dran, weil wir sehen wollen, wie es ausgeht.

Es war ein langer Weg, von den ersten skeptischen Momenten bis hin zu diesem fast endlosen Warten auf das Finale. Aber hey, es war eine gute Zeit, und die Erinnerungen an die ersten spannenden Staffeln bleiben. Mal sehen, ob das Finale hält, was es verspricht.